Rezension: Tausend strahlende Sonnen
Nach dem Knaller zum Jahresende, folgte erfreulicherweise direkt der nächste Knaller zum Jahresbeginn.
Mein erstes Buch im Jahr 2025 war Tausend strahlende Sonnen von Khaled Hosseini.
Außnahmsweise werde ich nicht den vollständigen Klappentext übernehmen, weil ich finde, dass dieser bereits zu viel vorwegnimmt.
Mariam ist fünfzehn, als sie aus der Provinz nach Kabul geschickt und mit dem dreißig Jahre älteren Schuhmacher Raschid verheiratet wird. Marian trifft im Laufe ihres Lebens auf Laila, einem Mädchen aus der Nachbarschaft. Der Roman erzählt von dem Schicksal dieser beiden Frauen in Afghanistan.
Ich habe auf Youtube bei den bookfriends4ever von dem Buch gehört. Es hatte mich so angesprochen, dass ich es mir gleich besorgte und anfing zu lesen. Da ich den sehr ausführlichen Klappentext nicht gelesen hatte, überraschte mich die Handlung mit sehr viel mehr Aspekten als ich erwartet hatte. Also meine Empfehlung, lest Euch bloß nicht den Klappentext durch.
An sich war das Buch vom Schreibstil her gut und flüssig zu lesen, was es mir aber teilweise schwer machte, war die Thematik. Manchmal war ich so wütend und manchmal so traurig, dass ich das Buch erstmal zur Seite legen musste. Gerade auch mit dem Wissen, was aktuell wieder in Afghanistan passiert, ist die Thematik umso schwerer.
Die Charaktere sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Ehrlicherweise könnte ich gerade schon wieder anfangen zu weinen, wenn ich darüber nachdenke, mit was sich Mariam und Laila alles auseinandersetzen müssen. Insbesondere Mariam hatte es meiner Meinung nach bereits als Kind nicht einfach… und ich war so wütend darüber, wie sie von ihren Eltern und später von ihrem Mann behandelt wird. Aber auch Laila hat mit einigen Schicksalsschlägen zu kämpfen.
Ich möchte nicht zu viel verraten, aber das Ende hat ein Gefühlschaos bei mir hinterlassen. Aber eines kann ich an dieser Stelle sagen, das Buch ist ein Lebenslesehighlight!
Das Buch hat mich aber auch abseits beschäftigt:
Zum einen kann ich mich wirklich glücklich schätzen, in einem Land zu leben, in dem ich dieses Buch lesen darf und die Möglichkeit habe, zu diesen Themen zu recherchieren und die Informationen kritisch zu hinterfragen. Dabei macht es mich aber unfassbar sauer, dass mein subjektiver Eindruck ist, dass dies einige Menschen mit Füßen treten und anstatt Informationen kritisch zu hinterfragen, lieber vermeintliche, „einfache Lösungen“ schlucken.
Zum anderen war dieses Buch für mich wieder so erschreckend, dass ich dachte: Man kann doch jeden verstehen, der das Land verlässt und in der Ferne sein Glück versucht, sei es wegen eingeschränkter Rechte, Unterdrückung, Aufzwängen von Religionen, Krieg, Gewalt etc.
Die Leute verlassen ihre Heimat doch in der Regel nicht ohne Grund! Und ganz ehrlich, an ihrer Stelle würde ich auch gehen.
Und dann kommen Menschen nach Deutschland und werden teilweise wirklich schlecht behandelt und es werden ihnen Steine in den Weg gelegt, obwohl sie nur ihre Familie in Sicherheit wissen wollen…. Das ist einfach nur traurig.
Fazit
Dieses Buch hat ganz viel mit mir gemacht und mich wirklich tief emotional gepackt. Ich hoffe, dass ich das auch einigermaßen rüberbringen konnte. Es ist eine absolute Leseempfehlung und reiht sich in meine Lebenslesehighlights ein!