Rezension: Black Witch – Prophezeiung

Das Lesejahr 2024 hat mit einem richtigen Knaller geendet und das entsprechende Buch möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Es geht um Black Witch – Prophezeiung von Laurie Forest.

Inhaltlich geht es um folgendes:

Eine neue Schwarze Hexe wird sich erheben … ihre Kräfte sind unvorstellbar. Elloren Gardner ist die Enkelin der letzten prophezeiten Schwarzen Hexe, Carnissa Gardner, die während des Reichskrieges die feindlichen Truppen zurückgeschlagen und das Volk der Gardnerier gerettet hat. Doch obwohl sie ihrer berühmten Großmutter wie aus dem Gesicht geschnitten ist, verfügt Elloren über keinerlei Macht in einer Gesellschaft, die magische Fähigkeiten über alles andere stellt. Als sie die Möglichkeit erhält, ihren Lebenstraum zu verwirklichen und Apothekerin zu werden, schließt sich Elloren ihren Brüdern an der angesehenen Universität von Verpax an, um ihr eigenes Schicksal in die Hand zu nehmen, frei vom Schatten des Erbes ihrer Großmutter. Doch schon bald erkennt sie, dass die Universität, die alle erdenklichen Völker zulässt – darunter auch die feuerwerfenden, geflügelten Icarale, die Erzfeinde aller Gardnerier -, ein verräterischer Ort für die Enkelin der Schwarzen Hexe ist. Während das Böse am Horizont auftaucht und der Druck, ihrem Erbe gerecht zu werden, immer größer wird, stellt Elloren alles, was sie zu kennen glaubte, in Frage. Ihre größte Hoffnung liegt bei einer Gruppe von Außenseitern … wenn sie nur den Mut aufbringen kann, denen zu vertrauen, die sie zu hassen und zu fürchten gelernt hat.

Grundsätzlich fand ich die Idee des Buches interessant. Allerdings war ich ehrlich gesagt unsicher, ob die Geschichte etwas für mich ist, da mich in der letzten Zeit viele Bücher nicht so überzeugen konnten. Ich habe mir dann die Leseprobe zugelegt und einfach mal reingeschnuppert. Das endete damit, dass ich direkt in der Geschichte gefangen war und mir nach Beendigung der Leseprobe direkt das Buch bestellt hatte.

Ich mochte die Handlung sehr: sowohl der Beginn in einem abgelegenen Dorf als auch später an der Universität. Das Buch konnte mich direkt abholen und ließ mich nicht mehr los. Gerade auch Ellorens erste Wochen an der Uni sind mir sehr im Gedächtnis geblieben. Sie hatte es wegen diverser Gründe echt nicht leicht und sie tat mir wirklich leid. Aber auch die im Verlauf der Geschichte in den Vordergrund rückenden politischen Hintergründe des Landes konnten mich richtig fesseln.

Für mich hatte das Buch auch eine aktuelle Komponente: Auch wenn es sich hier um ein Fantasybuch handelt, geht es sehr viel um Vorurteile und Rassismus bzw. Unterdrückung anderer Völker. Auch wenn dies hier Fiktion ist, ist es an mancher Stelle leider gar nicht so weit von der Realität entfernt.

Trotz dieser teilweise schweren Thematiken war der Schreibstil der Autorin sehr angenehm, sodass ich das Buch flüssig durchlesen konnte.

Die Protagonistin Elloren war mir von Beginn an sympathisch. Sie war zwar sehr naiv, aber ich fand, dass dies zu ihrem Hintergrund passte, dass sie sehr abgeschieden und behütet bei ihrem Onkel aufwuchs. Großartig fand ich jedoch vor allem ihre Entwicklung, weil sie in der Universität beginnt, Dinge kritisch zu hinterfragen und sich dahingehend weiterzubilden und verschiedene Perspektiven einzuholen. Und natürlich hatte dies auch mit gewissen Umständen zu tun gehabt, aber letztendlich wollte Elloren sich damit beschäftigen und hat sich diese Weiterentwicklung wirklich erarbeitet. Das hat mir sehr gut gefallen.

Auch die meisten Nebencharaktere, auf die ich zwecks Vermeidung von Spoilern nicht eingehen möchte, sind mir schnell ans Herz gewachsen.

Einen für mich posiviten Punkt möchte ich noch erwähnen, weil ich so etwas eher selten lese: Wirklich gut fand ich, dass Elloren und ihre Truppe zwischendurch Hilfe von Erwachsenen bekommen haben. Oft ist es aus meiner Perspektive so, dass junge Erwachsene oder Teenager in Geschichten viele Dinge selbstständig und erfolgreich machen, dabei zum Beispiel auch Gesetze brechen oder im Widerstand helfen. Und manchmal frage ich mich, ob das realistisch ist, dass sie das alles mehr oder weniger erfolgreich durchführen können, ohne mal erwischt zu werden. In dieser Geschichte haben die Protagonisten meiner Meinung nach an den richtigen Stellen auch mal Unterstützung von Erwachsenen erfahren, die das ganze für mich wieder realistischer gemacht haben.

Ein paar kleinere Kritikpunkte habe ich dennoch:

Elloren kommt in eine für sie neue Welt, also raus aus der Abgeschiedenheit des Landes und rein in das Stadtleben, und lernt natürlich einen Typen kennen, den sie ganz süß findet. Dieser Typ ist dann erstmal weg und Elloren lernt einen anderen Typen kennen und irgendwie fühlt sie sich zu ihm hingezogen. In dem Buch gibt es keinen Spice, aber müssen ich jeder Geschichte anziehende Typen umherlaufen? Ich hätte gerne mal wieder ein Fantasybuch, das keine Liebesaspekte beinhaltet oder wo Mann und Frau einfach mal nur Freunde sind und bleiben.

Ein zweiter Punkt sind die Vorurteile. Die verschiedenen Völker haben gegenseitig viele Vorurteile. Elloren kann diese teilweise für sich überwinden, aber dann fällt sie in der nächsten Szene wieder in eine Haltung mit Vorurteilen zurück. Das habe ich manchmal etwas angestrengend gefunden. Allerdings halte ich es für realitisch, dass man nicht von heut auf morgen sämtliche Vorurteile, mit denen man aufgewachsen ist, abwerfen kann. Von daher war es zwar für mich anstrengend, aber durchaus nachvollziehbar.

Fazit:
Trotz einiger kleiner Kritikpunkte konnte mich der erste Band von Black Witch richtig begeistern und thematisiert meines Erachtens sehr wichtige Themen wie Vorurteile und Rassismus. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe mit den Charakteren fühlen können. Ich habe mir sofort den zweiten Band bestellen müssen und bin sicher, dass dieser nicht sehr lange auf meinem SuB (Stapel ungelesener Bücher) bleiben wird.

 

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