Kino: It ends with us

Achtung, diese Rezension enthält Spoiler!

Vor Jahren habe ich das Buch „Nur noch ein einziges Mal“ von Colleen Hoover gelesen und war einfach nur begeistert. Als ich dann vor ein paar Monaten mitbekam, dass die Geschichte verfilmt wurde, war ich zwar eher skeptisch eingestellt, aber ich wollte dem Ganzen trotzdem eine Chance geben.

Also bin ich gestern ins Kino.
Und widererwartend hat mir der Film gut gefallen.

Ich wusste ja schon, dass die Geschichte mir gut gefallen hat, aber die Umsetzung war ebenfalls toll, weil man nahe am Buch geblieben ist. Insbesondere wurden auch ein paar markante Sätze aus dem Buch im Film übernommen, was mich sehr gefreut hat.

Filmisch fand ich die Szenen der häuslichen Gewalt sehr gut umgesetzt, weil man zunächst denken könnte, dass es sich tatsächlich um Versehen und Unfälle handelte und man damit die möglicherweise erste Wahrnehmung oder Interpretation einer betroffenen Person einfangen wollte. Zum Ende des Films werden diese Szenen jedoch nochmal so gezeigt, wie sie wirklich vorgefallen sind.

Was mir nicht so gut gefallen hat, war die Schnelligkeit des Films. Ich hatte das Gefühl, dass über den gesamten Film hinweg die wichtigen Szenen getaktet nacheinander dargestellt wurden. Aber gut, in einem 400 Seiten Buch hat man in der Regel etwas mehr Zeit, als in einem 2 Stunden-Film.

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Beziehung zwischen Lily und Ryle, denn die habe ich überhaupt nicht gefühlt. Im Gegenteil fand ich Ryle von Anfang an ziemlich übergriffig und nervig. Erst als er dann hatte, was er wollte – Lily – wurde er etwas charmanter, bis es dann zu den Gewaltausbrüchen kam. Leider kann ich mich nicht mehr daran erinnern, ob Ryle mir in dem Buch auch von Beginn an so unsympathisch vorkam.

Dafür konnte mich der Charakter Atlas auf ganzer Linie überzeugen. Ich habe ihn mir ganz anders vorgestellt, aber er hat es auch im Film mit seiner sympathischen Art geschafft, dass ich nach 2 Stunden völlig hin und weg von ihm war (und über seinen etwas übertriebenen Hundeblick in einer der letzten Szenen hinweg sehen konnte).

Tja, und bei DEM Ende mit DEM Soundtrack musste ich dann auch nach Taschentüchern greifen! Dabei möchte ich aber nochmal besonders hervorheben, dass ich es super finde, dass Lily nach der Trennung von Ryle nicht direkt in die nächste Beziehung springt, sondern sich erstmal um sich und ihre Tochter kümmert.

Fazit: Der Film kommt für mich nicht an das Buch ran, aber ich finde es doch insgesamt eine wirklich gelungene Umsetzung. Und das freut mich umso mehr, weil es einfach ein sehr wichtiges Thema behandelt.

Ich habe mich nie getraut, den zweiten Band zu lesen, weil dieser erst durch den großen Hype entstanden ist und ich Sorge habe, dass er nicht an den ersten Band ran kommt. Aber nach dem Film werde ich mich wohl doch nochmal an den zweiten Band wagen.

Und jetzt noch eine Frage: Wem ist aufgefallen, dass Colleen Hoover selbst in dem Film als Partygast dabei war?
Da hab ich selbst aber große Augen gemacht und musste das direkt mit einer Begleitung teilen. 😀

 

 

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