Rezension The wonderful wild – Was ich von Afrikas Wildnis fürs Leben lerne

Nachdem mir Frühstück mit Elefanten so gut gefallen hat, war klar, dass The wonderful wild von Gesa Neitzel auch bei mir einziehen und gelesen wird.

Die Wildnis ist tief in uns Menschen verwurzelt – wir haben nur verlernt, auf ihre Stimme zu hören. Vor drei Jahren tauschte Gesa Neitzel den Großstadtalltag gegen das Ungewisse, flog nach Afrika und begann im südafrikanischen Busch ein ganz neues Leben. Auge in Auge mit Elefanten, Löwen und Leoparden lernt Gesa jeden Tag aufs Neue, was wirklich zählt und warum es heute wichtiger ist denn je, auf die eigene innere Stimme zu hören. Am Lagerfeuer, unterm Sternenhimmel, wird vieles plötzlich ganz einfach und klar – echte Stille etwa ist wahrer Luxus. Dafür müssen wir nicht bis nach Afrika fliegen! Gesa Neitzel zeigt uns, wie auch wir einen authentischen Rhythmus in unseren ganz normalen Alltag integrieren und nimmt uns mit auf eine Reise in die Natur und zu uns selbst. Sie führt uns vom Denken hin zum Fühlen und gibt uns eine einfache Anleitung für ein wildes Leben!

Die Gedanken und Ansichten der Autorin werden schön verpackt mit Geschichten von Gesprächen im afrikanischen Busch oder der Tierwelt. Das hat mir gut gefallen. Viele neue Ansätze sind meines Erachtens, auch für wenig Bewanderte in den Bereichen Spiritualität und Intuition, nicht in diesem Buch. Allerdings beschreibt die Autorin zu Beginn ja ebenfalls, dass es sich mehr oder weniger um Dinge handelt, welche sie auf ihrem Weg gelernt hat und verrät uns auch die entsprechenden Quellen.

Der Schreibstil von Gesa Neitzel hat mir wieder gut gefallen. Für mich fühlte es sich so an, als würde ich ein Gespräch mit einer Freundin führen. Die Atmosphäre passte einfach.

Was man meiner Meinung nach wissen sollte ist, dass es sich in gewisser Weise um ein spirituelles Buch handelt und somit möglicherweise nicht für jeden etwas ist. Allerdings wisst ihr, dass ich auch nicht gerade überzeugt bin von der Spiritualität, wie sie heute des Öfteren verkauft wird, á la „das Geheimnis des Reichtums wird sich euch lüften und wenn nicht, dann seid ihr noch nicht bereit“ wie es in Think and Grow Rich der Fall war. Davon halte ich einfach nichts, aber ich schweife ab.

Sie spricht schon Dinge an wie Meditation, Yoga, Zeit in der Natur verbringen, was ja aber an sich erstmal nichts schlechtes ist. Zwischendurch werden auch Aspekte wie positive Energie und Glückskinder beleuchtet. Aber ich muss der Autorin lassen, dass sie es meiner Meinung nach geschafft hat, nicht in eine solche Spiritualität, wie oben beschrieben, abzudriften. Für mich waren diese Punkte völlig in Ordnung, zudem finde ich es auch einfach interessant, Gedanken und Ansichten Anderer zu erfahren.

Positiv fand ich, dass die Autorin selbst sehr offen war und direkt beschrieben hatte, dass jeder anders zu sich findet. Ich schätze es sehr, wenn man nicht versucht, den vermeintlich einen richtigen Weg zu beschreiben. Im Zuge dessen hinterlässt uns die Autorin auf den letzten Seiten nicht nur ihre Quellen, sondern auch ihre Inspirationsliste. Eine nette Idee, wie ich finde.

Ebenso haben mir die Anekdoten aus Afrika und die Vergleiche und Erklärungen von Verhalten und Intuition mit dem Tierreich sehr zugesagt. Das hätte für mich sogar gern noch mehr Raum einnehmen dürfen.

Besonders positiv möchte ich hier auch noch erwähnen, dass die Autorin bei viel diskutierten Themen Gedankenanstöße und ihre Ansichten teilt, ohne direkt den erhobenen Zeigefinger rauszuholen. Hierbei beziehe ich mich insbesondere auf die im Buch angesprochenen Themen wie Umwelt- und Naturschutz, Dankbarkeit und allgemein dem zwischenmenschlichen Umgang. Ich finde es sehr angenehm, mal zu hören, dass es schon toll ist, wenn man beispielsweise versucht, möglichst auf Plastik zu verzichten und nicht direkt noch andere Dinge vorgeworfen werden, die man ja (noch) nicht umgesetzt hat.

Was ich allerdings sagen muss ist, dass es ja schon leichter gesagt als getan ist, sein Leben umzuwerfen, wenn man den Schritt schon gegangen und aus dem „Hamsterrad“ ausgebrochen ist. Aber Gesa Neitzel gibt auch Anregungen in kleinem Rahmen, wenn man nicht seinen Job kündigen möchte oder kann bzw. andere Verpflichtungen hat, die einen nicht einfach „mal eben“ in die Welt ziehen lassen.

Insgesamt hat mir „Frühstück mit Elefanten“ ein wenig besser gefallen. Man muss aber auch sagen, dass die Bücher ganz unterschiedliche Kernthemen behandeln, sodass sie nicht wirklich vergleichbar sind. Ich gehe davon aus, dass mir die Thematik im ersten Buch mehr zugesagt hat.

Fazit
„The wonderful wild“ ist ein tolles, lesenswertes Buch, obwohl es aufgrund der unterschiedlichen Thematik für mich nicht so stark wie „Frühstück mit Elefanten“ war. Allerdings mochte ich den Schreibstil der Autorin und die Anekdoten rund um die afrikanische Wildnis total gern.

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